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26.11.14, Innovative Energieversorgung überzeugt Jury in Berlin

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Berlin/Leipzig, 26.11.2014. Der Preis der deutschen Gaswirtschaft für Innovation & Klimaschutz in der Kategorie Wissenschaft geht im Jahr 2014 an die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Bei der gestrigen Preisverleihung in Berlin wurde das HTWK-Forschungsprojekt „EDEV - Energiesparendes Dezentrales Energie-Versorgungssystem“ ausgezeichnet, das auf dezentrale Energie- und Wärmeversorgung mittels Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auf Erdgasbasis setzt. Das innovative Konzept wird in Leipzig von einem Forscherteam der Fakultät Maschinenbau und Energietechnik wissenschaftlich betreut.  Praxispartner sind der Leipziger Energieversorger VNG – Verbundnetz Gas AG (VNG) und der IT-Spezialist Sedenius Engineering.

„Die Nachricht über den Gewinn des Preises hat uns sehr gefreut“, sagte Prof. Michael Kubessa, Professor für Versorgungs- und Entsorgungstechnik an der HTWK Leipzig. „Die Vernetzung von Lehre, Forschung und Industrie bringt Synergieeffekte. Das frische Wissen unserer jungen Wissenschaftler und Studenten, gekoppelt mit der Praxiserfahrung der Industriepartner erlaubt den Blick über den Tellerrand und somit die Entwicklung neuer Ansätze“, so Kubessa weiter.

Intelligenter Energiemanager senkt Energiekosten und CO2-Ausstoß

Herzstück des Forschungsprojektes ist ein Energiemanager, der den unterschiedlichen Strom- und Wärmebedarf im Haus je nach Tages- oder Jahreszeit mit einem intelligenten Regelalgorithmus steuert. Der Manager bestimmt dabei aus historischen Strom- und Wärmeverbrauchsdaten und aktuellen Wetterprognosen den optimalen „Fahrplan“ für das gesamte System.

„Mit EDEV rückt Erdgas noch näher an die erneuerbaren Energien heran. Der intelligente Energiemanager verbindet erdgasbetriebene KWK-Geräte, Solar- und Photovoltaikanlagen sowie Wärme- und Stromspeicher zu einem ganzheitlichen System. Er sorgt dafür, dass das eingesetzte Erdgas energieeffizient in Strom und Wärme umgesetzt wird“, erklärte Oliver Hill, Direktor Gasverkauf Deutschland bei VNG, anlässlich der Preisverleihung in Berlin. VNG unterstützt die HTWK als Projektpartner bei der praktischen Realisierung und übernimmt die Koordination mit den Unternehmen, die die KWK-Anlagen bauen und vertreiben.

Durch die intelligente Regelung des Systems lassen sich die Energiekosten und der CO2-Ausstoß deutlich senken. Nach Berechnungen der Wissenschaftler liegt die Kostenersparnis gegenüber einer erdgasbetriebenen Gastherme bei bis zu 2000 Euro pro Jahr (Objekt: Wärmebedarf 30.000 kWh, Strombedarf 6.000kWh). Der CO2-Ausstoß verringert sich von 11 Tonnen pro Jahr um 40 Prozent auf 7 Tonnen pro Jahr. „Die Einsparungen werden vor allem durch die höhere Eigenstromnutzung erreicht, die durch den Stromspeicher und die vernetzte Photovoltaik-Anlage möglich wird“, erklärte Prof. Kubessa. 

Versuchsanlage läuft bereits seit September 2013

Die Idee für das EDEV-Projekt entstand ursprünglich bei VNG, die sich seit vielen Jahren für die Entwicklung und Einführung neuer erdgasbetriebener Technologien und Lösungen engagiert, unter anderen in Feldtests wie Callux oder enefield. Nachdem die Forscher der HTWK in den Jahren 2012 und 2013 die wissenschaftlichen Grundlagen für das Projekt gelegt haben, ging im Herbst 2013 im Rahmen eines ersten Pilotprojekts eine EDEV-Demonstrationsanlage im Norden von Leipzig in Betrieb. Seither werden dort kontinuierlich die Energieverbräuche sowie die Energieerzeugungswerte aufgezeichnet. Perspektivisch wollen die HTWK-Forscher das EDEV-Projekt in ein marktreifes Produkt überführen. Zunächst soll es für Ein- und Zweifamilienhäuser entwickelt werden, durch seinen modularen Aufbau kann es zukünftig aber auch für energieintensive Unternehmen oder andere Gebäudestrukturen eingesetzt werden.

Das unten gezeigte Video finden Sie hier bei der Originalquelle ASUE.


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