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29.10.14, Ausstellung zur bibliothekarischen Ausbildung

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Sie entstand als studentische Projektarbeit unter der Leitung von Frau Prof. Richter und Frau Prof. Weiß und wurde von den Mitarbeitern der Hochschulbibliothek und des Hochschularchivs unterstützt.
Die Ausstellung lässt die Geschichte der bibliothekarischen Ausbildung in Leipzig lebendig werden. Vor allem für Absolventen der Leipziger Studiengänge wird sie damit auch zu einer Begegnung mit der eigenen Vergangenheit.

Zur Eröffnung waren neben Lehrenden und Studierenden der Fakultät Medien auch Teilnehmer der in Leipzig tagenden Konferenz der informations- und bibliothekswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studiengänge (KIBA) gekommen, sowie Absolventen der Leipziger Ausbildung und Kollegen aus der bibliothekarischen Praxis.

Zunächst hieß der Hausherr, Herr Dr. Dittrich, die Gäste willkommen. Anschließend nahm Frau Prof. Richter das Motto ganz wörtlich und wagte einen sehr persönlichen „Rückblick in eigener Sache“ auf ihre Zeit als Studentin, später Dozentin an der Fachschule für wissenschaftliches Bibliothekswesen und auf die Jahre als Professorin an der HTWK. Schließlich stellte Maximilian Lowisch als Vertreter der Projektgruppe das Konzept der Ausstellung vor.

Am 12. Oktober 1914 wurde die „Fachschule für Bibliothektechnik und -verwaltung“ gegründet, an der für die damaligen Volksbüchereien, die späteren öffentlichen Bibliotheken, ausgebildet wurde. Ein Jahr später kam eine zweite Fachschule für den Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken dazu. Die Ausstellung dokumentiert die Geschichte der Schulen bis zu ihrer Schließung 1992 und zeichnet die Entwicklung des danach an die HTWK überführten bibliothekarischen Studienganges nach.

Ein Zeitstrahl mit den wichtigsten Daten zur Geschichte der Ausbildung, illustriert mit Fotos und Dokumenten, bietet einen informativen Überblick über die verschiedenen Etappen der Entwicklung. Eine völlig neue Funktion erhielt ein alter Katalogschrank: Die Katalogkästen wurden mit vielen Fotos gefüllt, in denen die Besucher stöbern können. Sie zeigen Studenten und Dozenten aus der älteren und jüngeren Vergangenheit.

Der weitere Rundgang führt zu drei Abteilungen: Die erste beschäftigt sich mit Inhalten und Schwerpunkten der Lehre. Gezeigt werden u. a. historische Lehrpläne, Klausuren, Zeugnisformulare und Lehrmaterialien. Die zweite Abteilung beweist, dass es „Rund ums Studium“ viel Spaß gab und gibt. Abschlusszeitungen, Studentenchroniken und Fotoalben belegen dies anschaulich. Unter dem Motto „Eine Insel der Seligen?“ schließlich wird nach den politischen Einflüssen gefragt, denen die Ausbildung vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus und während der DDR ausgesetzt war. Beispielhaft dafür ist ein offener Brief aus den fünfziger Jahren, mit dem „republikflüchtige“ Absolventinnen diffamiert wurden. Auch das Dokument aus dem Jahr 1954 zur verordneten Verleihung des Namens „Erich Weinert“ an die Fachschule für Bibliothekare ordnet sich hier ein.

Abschließend kommen noch zwei Frauen zu Wort, die zu Beginn der Ausbildung und aktuell mit dem bibliothekarischen Studium in Leipzig verbunden sind. Zum einen wird Elise Hofmann-Bosse, die erste Leiterin der 1914 gegründeten Schule, mit ihrer Meinung zur Aufgabe der Bibliotheken zitiert, zum anderen erläutert die jetzige Studiendekanin, Frau Prof. Keller-Loibl, wie sie sich die Bibliothek der Zukunft vorstellt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 21. November zu sehen.

Text: Prof. Dr. Kornelia Richter
Fotos: Haiko Hertes


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